Noch bei trocken Wetter starte ich die dritte Etappe Richtung Norden. Der Wind bläst kräftig aus West. Die letzten drei Monate hallen in mir nach. Leicht fühlt es sich an, kein bisschen Müdigkeit spüre ich in mir. Dies sollte sich heute noch ändern. Geplant sind zwanzig Kilometer. Mit der kleinen Fähre setze ich von Priwall nach Travemünde. Der Ort ist noch im Morgenschlaf. Es folgt ein schöner Weg auf der Steilküste zur Ostsee. Der Wind Peitsche das Meer. Schaumkronen tanzen auf dem dunklen Wasser. Bei ein Pause bereichert mich ein Gespräch mit einen Paar das hier Urlaub macht. Zum Timmendorfer Strand ist es nicht mehr weit. Es ist für mich eine Herausforderung, die endlos lange Strandpromenade mit den vielen Feriengästen zu laufen. Es reihen sich Restaurants, Strandkorbvermieter und Verpflegungsstände aneinander. Zwischendrin zeigt sich das Nass von oben, dass es mir sicherlich nicht langweilig würde, den Regenponcho ein und auszuziehen. An meinem geplanten Übernachtungsort habe ich kein Glück und auch beim zweiten kriegte ich eine Absage. Die Entscheidung zwischen Kilometer zurück oder acht Kilometer weiter nach Neustadt war nach einer telefonischen Anfrage schnell getroffen. Ankommen Zelt aufstellen, etwas kleines Essen und Schlafen. Dreissig Kilometer liegen mir in den Knochen. Die Strecke über die Strandpromenade würde ich ich mehr wählen. Der Campingplatz war sehr gut, war doch auch eine späte Ankunft möglich und das Übernachten zu einem günstigen «Wanderertarif».
Der Regen lässt auch am Morgen nicht lange auf sich warten. Das Zeitfenster für den Zeltabbau war sehr begrenzt. Mit vorerst trockenen Sachen starte ich den Tag. Das kleine Städtchen Neustadt mit dem Hafen lädt zum Verweilen ein. Noch ein Kaffee, bevor mich der Weg durch ein ausgedehntes Naturschutzgebiet hinter der Stadt führt. Mittlerweile hat der Regen wieder eingesetzt. Zahlreichen Enten auf dem Wasser können bei dem Wetter nur bedingt mein Interesse aktivieren. Auf dem gut ausgeschilderten Weg nach Eutin sind die Schauer weit häufiger, als ich Menschen begegne. Der Regen präsentiert den Buchenwald in frischem Grün. Unzählige Pilze spriessen aus dem feuchten Boden. Die Natur hier in der Holsteinischen Schweiz entschädigt für die heutigen vielen Regentropfen. Der Campingplatz in Eurin ist top ausgestattet. Abends war es mir noch möglich, fast alle meine Kleider zu waschen. Es ist ein tolles Gefühl, am kommenden Tag nicht erneut als verkleideter «Skunk» weiter wandern zu müssen.
Meine Übernachtungsempfehlungen
Camping Neustadt «Am Strande»
amstrande.de
Camping Eutin Naturcamping Prinzenholz
natur-camping-prinzenholz.de