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    Die Hoffnung, dass es sich am Meer durch den Wind vielleicht ein wenig kühler anfühlt, bleibt. Darum habe ich mir vorgenommen, schnelle an das Wasser zu gehen. Ich kann es vorwegnehmen. Es war keine gute Idee. Aber der Reihen nach, auch wenn ich mit dem Beitrag «Siena» später veröffentliche.


    In Pomerance, drei Etappe nach Siena, hatte ich einen sehr schönen Campingplatz. Ruhig, klein und mit einem sehr schönen kühlen Pool. Den habe ich auch meiner heissen Tagesetappe genossen. Am Morgen mache ich wie immer früh auf den Weg. Die Etappe soll nicht so lange werden. Als nächstes habe ich ein Hotel gebucht. Es ist nach wie vor unmöglich wild zu übernachten. Mei Weg führt mich an einen unverbauten Fluss. Die Natur hat ihre eigenen Gesetze und nimmt auch mal einen Weg mit, wenn das Wasser ihre neuen Bahnen zieht. So verläuft meine Strecke während einigen Kilometern in einem Flussbett. Glücklicherweise führt der Fluss nicht viel Wasser. Die grossen Steine und der Kies sind jedoch sehr Kräfte zehrend. Ich schaue an den Himmel 10 Bienenfresser fliegen über mir zwitschernd ich beobachte mit Freude ein paar Schritte weiter gleiten zwei Schlangenadler majestätisch über das Land. Die Freue holt mich wieder ein. Im Sand entdecke ich eine Spur. Die muss von einer Schildkröte sein, bin ich mir sicher. Es dauert nicht lange und ich entdecke das langsame Tier vor mir. Von der Erschütterung meiner Schritte zieht sich die etwa 25 cm grosse Schildkröte in ihren Panzer zurück. Ich beobachte noch eine Weile aus Distanz und gehe anschliessen weiter in der Hitze. Das Krötentier hält die Hitze sicherlich besser aus als ich. nach Casio di Terra sind es noch eine Etappe bis Vada am Meer.
    Am Meer. Ich tauche ein in eine andere Welt. Es gibt Supermärkte und Bars in größerer Anzahl und die Menschen sprechen englisch deutsch, niederländisch oder italienisch. Es ist Urlaubszeit. Der erste Campingplatz ist beinahe ausgebucht. In das Meer ist es ein Katzensprung. Ich will es wissen. Ich betrete den überfüllten Strand, tauche kurz in das warme Wasser ein und verlassen den Strand schnell wieder. Auch die Duschen sind nicht kalt. Früh mache ich mich auf den Weg Richtung Livorno. Es werden 25 Kilometer werden. Zuerst verläuft der Weg gerade flach dem Meer entlang und nach dem Dorf Rosignano Solvay geht’s in die Hügel. 300 m Höhe erscheinen mir wie 3000. Die Wärme ist morgens um 8 Uhr schon gewaltig mit 25 bis 26 Grad. Die Sonne ist gleissend. Jeder kleine Schatten der Bäume ist willkommen. Dass ich einen Weg auch noch zurückgehen muss, weil der einfach nicht weiterführt, war natürlich nicht zu meinem Vergnügen. Nach 12 Uhr erreiche ich das Dorf Nibbiaia. Im Dorfzentrum es gibt einen kleinen Laden. In diesem kann ich mich mit Essen versorgen. Gleich vor Ort im kleinen schattigen Park verspeise ich auch das Meiste meiner Einkäufe. Mineralwasser gibt es frei an einer Wasserversorgungsstelle. Das Wasser schmeckt sehr gut und ist kalt. Was ich verköstige, muss ich nicht tragen. Folgend sind es noch 5 km bis zum Ziel. Die folgende Strecke hat es in sich. Schmale ausgefahren und zugewachsene Pfade. Im laufe des Nachmittags habe ich mein Tagesziel erreicht. Auf dem Platz sehe ich kein einziges Zelt oder Wohnwagen. Der Camping wäre eigentlich geschlossenen. Für eine Nacht darf ich bleiben. Es ist herrlich. Wunderschön. Der Grünspecht begrüßt mich. Von weitem höre ich denn Wiedehopf. In der Dämmerung ruft über mir in der Pinie die Waldohreule. Die Glühwürmchen tanzen beim Einschlafen vor meinem Zelt.

    Eine Tagesetappe ist es bis zur Hafenstadt Livorno.Die alt Stadt ist schön, der Hafen, das Leben bunt. Doch bei 35 Grad ist es nicht toll. Da bleibt die Muse weg. Das grosse Häusermeer queren und anschliessend die lange Ausfahrtstrasse aus dem Zentrum ist anstrengend. Ein Eis zur Abkühlung ist genau das Richtige. Am späten Nachmittag bin ich angekommen auf einem Campingplatz am Stadtrand. Es war viel zu früh. Überfüllt, laut und eine Dusche, die wieder nur heißes Wasser spendet. Der Strand ist brechend voll. Es ist Saison. Der Wehmutstropfen, die Pizza im Restaurant auf dem Platz schmeckte hervorragend und die Bedienung ist trotz Stress freundlich. Morgen früh werde ich ganz früh wieder weg sein. Bis Pisa sind es 16 Kilometer. In der Stadt mit dem weltbekannten schiefen Turm bleibe zwei Tage in einem Hostel.

    2025-07-05 0 Kommentar
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