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Skizzenbuch

    Ich verlasse Serino und laufe durch Quartiere mit Einfamilienhäsern und grossen Gärten. Hier scheint es , dass die Leute wohlhabender sind. Oft sind auch neue E-Autos auf der Strasse unterwegs. Die Landschaft ist geprägt von den Kulturen vom Haselnussanbau. Heute beobachte ich den ersten Wiedehopf.

    Der Tag erwies sich nicht so wie geplant. Die ganze Strecke habe ich verschiedene kleine Orte passiert und keiner der Orte hatte einen grösseren Laden. Ausser mit Gemüse, Früchte und Pasta konnte ich mich da nicht versorgen. So bin ich auf Umwegen, einen Laden zu finden bis zu meinem Gastzimmer gelaufen. Dazwischen, bei den zahlreichen Pausenhabe ich meine Eindrücke mit dem Stift festgehalten. Immer wieder staune ich über die Pflanzenvielfalt und die Landschaft. Am späten Nachmittag treffe ich an meinem Etappenort Montefalcione ein. Ich fragte den Gastgeber nach einem abendlichen, einfachen Essen. Camine bietet mir an, mich in einen nahen Ort zu fahren um was einzukaufen zu können. Das war sehr liebenswert. So kam ich unverhofft zu einem sehr guten Abendessen. Er schenkt mir eine Flasche von seinem köstlichem, hauseigen Wein. Camine baut Wein, Haselnüsse und Oliven an. Die Weinsorte Aglianico wird hier typischerweise für Rotwein angebaut. Diese sehr alte und robuste Rebsorte, stammt aus dem alten Griechenland und wird mittlerweile auch in anderen Regionen gepflanzt. Mit Leidenschaft erzählte Camine vom Rebbau.

    Der Weg nach Benevento ist lang, aber es sind 33 abwechslungsreiche Kilometer. Kleine Dörfer, Strassenhunde und kleine nette Gespräche am Strassenrand liessen den Weg kurz erscheinen. Meist ist die Frage: «Woher kommst du, wohin gehst du?»

    Anstrengend ist es in die Stadt zu laufen. Die Stadt Benevento ist nicht riesig, aber der Verkehr unerträglich. Am Ende des Tages, nach der langen Wanderung nochmals fünf Kilometer durch die Stadt zu laufen zehrt an meinen Kräften. Ich bin sehr froh, dass ich anschließend eine Dusche habe. Das B&B neben dem Bahnhof gelegen war ruhig.

    Früh am Morgen mache ich mich auf den Weg aus der Stadt. Die kommende Zeit, werde ich keine größeren Städte mehr tangieren. Mit dem Rucksack ist es sehr kräftezehrend. Für Kultur in der Stadt müsste ich mehrere Tage an einem Ort verweilen. Heute wird wieder viel Asphalt unter meinen Füßen sein. Die Natur links und rechts der Strasse bereichern mich. Wiedehopf, Pirol, Stieglitz, Stare, Elstern, Lerchen und viele Andere machen wir Freude. In den Bäumen hängen orangefarben die Mispelfrüchte die ersten roten Kirschen leuchten an den Zweigen. Der Wind bläst mir ins Gesicht, es ist eine Wohltat. Die Vorstellung in den folgenden Tagen wieder Pfade und steinige Wege zu begehen, stimmt mich für meine Gelenke zuversichtlich. Ich lache und freue mich. Umgeben von Olivenbäumen, ganz viel Reben abwechselnd mit alten Eichenbäume, fürt der der Weg Meter um Meter höher. Links und rechts gesäumt von den Farben des gelben Ginsters und lila farbigen Disteln. Rot leuchtet der Klee in den Feldern. Der Kuckuck ruft. Eine Ringelnatter sonnt sich auf dem warmen Stein am Wasser. Im Mai ist es noch die Zeit, in der noch das eine oder andere Bächlein in den Hängen plätschert.

    Es ist unglaublich was ich erleben darf, dafür bin ich sehr dankbar.

    Meine Empfehlungen:
    Montefalcione
    B&B Agriturismo Maccia dei briganti, schöne Unterkunft mit liebenswertem und hilfsbereitem Gastgeber Camine de Vito +39 3281376009

    2025-05-22 0 Kommentar
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