Basis zeichnen unterwegs Rückbau der alten Stickerei-Fabrik

Rückbau der alten Stickerei-Fabrik

2023-09-30
Rückbau der alten Stickerei-Fabrik

Die Hochblüte der Stickerei in der Region ist langer Zeit vorbei. Die meisten können sich daran nicht mehr erinnern. Nach und nach verschwand eine nach der anderen Produktionsstätte in der Schweiz. Der Standort Wittenbach von Bischoff Textil AG war eine der letzten grossen Betriebe.

Die einen empfanden die alte Fabrik in Wittenbach als Schandfleck der Gemeinde, die anderen als architektonisches Zeitdokument, das in die Jahre gekommen ist und das vielleicht eine denkmalgerechte Sanierung gewünscht hätten. Zurzeit wird das Relikt, das Stickerei Geschichte geschrieben hat, zurück gebaut. Das Holz-Gebäude ist aus den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts. Die Stickerei hat hier in Wittenbach die Industrialisierung eingeläutet und die Stickerei war einer der grössten Arbeitgeber der Region St. Gallen.

Festhalten was unwiederbringlich ist
Urbansketching bezeichnen wir das Zeichnen von urbanen Leben, Architektur und Infrastruktur. Die St.Galler-Sketcher-Gruppe (urbansketchers.ch) trifft sich regelmässig und zeichnen zusammen in der Stadt. Szenen die Veränderung zeigen sind für die Zeichner besonders interessant. Eine grosse Veränderung ist bei einem Rückbau der alten, ehrwürdigen Fabrik gegeben. Täglich tragen die Bagger Stück für Stück der alten Bausubstanz ab, um Platz für Neues zu schaffen. Ein Foto würde die Situation in Sekundenbruchteilen detailreich dokumentieren. Ein Urbansketcher bringt die Situation vor Ort subjektiv in Minuten oder gar Stunden zu Papier.

Meine Zeichnungen entstanden in ein A4 Skizzenbuch von Talens mit Fineliner und Aquarellfarbe für die Coloration. Ein leichtes Papier, das leicht wellt wenn es mit Wasserfarbe bearbeitet wird.

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1 Kommentar

kuestenkat 2023-10-01 - 07:47

es ist ein kommen und gehen und das festhalten an den alten dingen, an vergangenem nicht immer gut. aber es darf gewürdigt werden, was war und so ist es mehr als bedauerlich, sich von interessanter, spannender bau- und regionaler kultur verabschieden zu müssen. solche wände, dachböden, säle, fenstergriffe, stufen, balken, türklinken und treppengeländer erzählen geschichten und hätten sichtbar gemacht werden können .. eine chance auch in richtung nachhaltigkeit vertan, den blick zurück auf einfachere lebensweisen, auf das regionsspezifische handwerk ins heute zu holen, verpasst .. ein (leider nur sehr) kleiner trost, die festgehaltenen momente auf dem papier.

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