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Landwirtschaft, feines Essen und schlafen im Dorfpark

2025-07-22
Landwirtschaft, feines Essen und schlafen im Dorfpark

Die Landschaft wird flacher. Geprägt von der Landwirtschaft färben kleine Dörfer, Felder, Kulturen und Wälder das Bild. Hier im südöstlichen Piemont werden neben Trauben vor allem Früchte wie Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen und Pflaumen angebaut. Nach den Bergen die hinter mir liegen, sind die Wege eine Erleichterung.

Das Thermometer ist nach dem Regen wieder auf über 30 Grad geklettert. Nach Varzi bin ich im Bed & Breakfast bei Marcia auf Oasis di Masterone. Ich laufe durch Pfirsich und Aprikosen Kulturen, über Hügel auf denen das Korn schon geerntet wurde Oasis di Masterone liegt einsam auf einem Hügel, umgeben von Wald und Feldern. Von weitem sehe ich den Kirchturm der kleinen Kirche. Daneben stehen zwei Häuser und eine Villa. Herzlich wurde ich begrüsst. Als ich durch die Räume meiner Herberge ging, wurde zurückgeworfen in die 80er Jahre.Möbel und Bilder aus dieser Zeit gaben dem Haus eine besondere Athmospäre. Der Ort wurde mich für den ausklingenden Tag zur Entspannung pur. Ein feines Essen mit hauseigenem Wein rundete den Abend ab.

An folgenden Tag hätte ich in Volpedo gerne das Atelier und das Museum des Malers Guiseppe Pellizza di Volpedo besucht. Leider sind die Öffnungszeiten nur am Samstag und Sonntag. Schade. In das kleine Dorf Volpedo komme ich nicht so schnell wieder 😉
Giuseppe Pellizza da Volpedo (1868 – 1907 in Volpedo) war ein italienischer Maler. Zunächst Divisionist, ein Vertreter des italienischen Realismus. Beeinflusst wurde er von Giovanni Segantini. In der zweiten Schaffensphase war er Vertreter der sozialen Strömung und Autor des berühmten Buches «Die vierte Gewalt» wurde, das ab dem 19. Jahrhundert mit der zweiten industriellen Revolution zum Symbol der Arbeiterfrage wurde.
Es scheint mir, als ob ich endlos über die Weiten des Pos laufe. Gelbe Stoppelfelder und grüne Reisfelder. Dazwischen Sonnenblumen und Tomatenkulturen. Der Boden ist fruchtbar. Die Wärme lässt mir jedoch nicht viel Zeit, ausserhalb eines schattigen Plätzchens zu verweilen.

Im Ort Castelnuovo Scrivia komme ich wieder auf den E1. Dieser wird bis kurz vor der Grenze meine Leitlinie sein. Der Weg verläuft Richtung Pavia, überquert den Po und folgt dem Ticino. Darauf freue ich mich. Die nächste Zeit möchte ich gerne im Zelt nächtigen. Nach Castelnuovo Scrivia suchte ich mir einen Schlafplatz. Kurz nachdem ich auf dem E1 gelaufen bin, musste ich zurück auf die Strasse. Es war kein weiterkommen durch das dichte Grün. Die Mücken ärgerten mich.

Schlafen im Dorfpark
Es war nicht vorgesehen, dass ich nochmals drei Kilometer weiterlaufe. Es gab keinen geeigneten Platz zum schlafen. Gemäss meiner App OpenStreetMap sollte es im nächsten Dorf eine Wasserstelle geben. Mein Vorhaben war, mich zu waschen, Wasser mitzunehemen und in der nahe dem Dorf einen Schlafplatz zu suchen. Als ich beim einladenden, kleinen Dorfpark ankam, ruhte ich mich zuerst aus. Die Anstrengung des Tages konnte ich nicht verbergen. Eine Überlegung hier auf der Parkbank zu nächtigen war für mich eine Option. Ein Mann sass gegenüber beim Gemeindehaus. Es verging Zeit und es gesellten sich eineige Dorfbewohner dazu. Mein Tun mitten auf der Grünfläche zog die Aufmerksamkeit auf sich. Der eine Mann stand auf und und kam zu mir. Seine Frage nach woher und wohin war für mich keine Überraschung. Dass ich hier schlafen kann schon. Alfonso meinte «Hier hat niemand was dagegen» und lud mich auf ein Getränk ein. Mittlerweil war war auch die örtliche Polizeistreife bei den Dorfbewohnern. Alle fanden es unmöglich von Süditalien bis in den Norden zu laufen. Die eine Polizistin holte einen Mückenstray aus dem Auto und meinte «Die Mücken hier sind eine Plage, auf die kommende Nacht sprayst du dich besser ein». Grazie. Ich baute mein Zelt auf, legte mich schlafen. Am frühen Morgenmit dem Erwachen der esten Dorfbewohnern, dem erscheinen der Mühlabfuhr verliess ich das Dorf mit einem dankenden Blick zurück.

Die Zigarette und das Handy
Die Bar im nächsten Dorf ist geöffnet. Ich meinen morgentlichen Cappucion und ein Cornetto, wärend Männer auf ihren Kaffee vor der Arbeit vorbeikommen. Seit Wochen ist es für mich ein morgentliches Ritual. Ich sitze in der Bar oder in einem Cafe, verweile und beobache die Leute. Das gemütliche Rauchen ist ein fester Bestandteil des täglichen Bildes im öffentlichen Raum. Es wird diskutiert, Menschen kommen und gehen. Man(n) begegnet sich. Auffallend viele Männer und sehr wenige Frauen die in Bars oder Restaurants sitzen. In den Gesprächsfetzen die ich aufschnappe geht es um Politik und Sport. Zur Zeit war die Tour de France ein tägliches Thema im radbegeisterten Italien. Frauen beobachte ich beim tägliche Schwatz oft auf der Strasse, auf der Piazza oder beim Einkaufen. Kommunikation findet Face to Face statt. Dass sich die Menschen auf dem Dorf spontan treffen wie in Alzano Scrivia ist für mich eine schöne gesellschaftliche Gepflogenheit. Zigarette oder Handy an der Hand beobachte ich auch beim Autofahrererinnen und Autofahrern. Dieses Bild unterscheidet sich sehr von meinem Bild aus dem heimatlichen Norden. Bei jungen Menschen ist das Handy allgegenwärtig. Zusammensitzen und jeder tippt auf seiner Kommunikationsbox herum gehört auch hier zum Strassenbild.

Meine Empfehlungen
Mastarone Oasi il e rose, Agri Eno Tourismo ilvinoelerose.it

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