Grüne Felder, viele Schotterwege und schöne Mischwälder zeichen meinen Weg. Immer wieder halte ich inne und bestaune am Wegesrand die Vielfalt der Blumen. Ein deftiges Essen lasse ich mir an Himmelfahrt nicht nehmen. Hier im katholisch geprägten Allgäu ist fast Alles auf Feiertag eingestellt. Nur die Bauern sind mit ihren Maschinen auf den Feldern. Verständlich nach der langen Regenphase. Die Route führt mich über Dorschhausen und Katzenhirn. Das sind für mich gewöhnungsbedürftige und lustig klingende Ortsnamen und lassen immer wieder ein Schmunzeln auf meinem Gesicht erkennen, so zum Beispiel auch Tussenhausen. Mein Schlafplatz ist bei trockenem Wetter finde ich am Waldrand nahe St. Anna. Das vielfältigeVogelkonzert endet um zirka halb Zehn. In der Nacht macht sich neben dem Zelt ein Reh mit Rufen bemerkbar. Die Singdrossel und das Rotkehlchen gehen nicht lange schlafen und sind am frühen Morgen wieder lautstark zu hören.
Langsam sehe ich im Wald wie die Farben der Buchenblätter von dem hellen leuchtenden Grün dunkler und satter wird. Die Eichen und Eschen haben gerade mal ihre Blätter entfaltet und werden vom Oliv zum satten Grün. In vielen Wäldern blüht die Zittergras-Segge. Die Blätter sehen so aus, als ob jemand mit dem Kamm alle schön in eine Richtung gekämmt hätte.
Mein Nachtlager richte ich mir bei Markt Wald ein. Als ich mich auf meine Isomatte, «Therm A Rest Neo Air» lege, höre ich eine Knall. Eine Zwischenkammer der neuen Matte ist geborsten. Ich schlafe wieder gut. Zum gute Glück blieb es dabei. An die Rehe in der Nacht habe ich mich schon gewöhnt.
Feucht ist die Zelthülle am Morgen von innen. Die Atemluft und die Temperatur-Differenz erzeugen bei dem aktuellen Wetter bei diesem Zelttyp immer die Kondens-Bildung. Der Tag scheint gut zu werden. Leichte Bewölkung am Himmel, unter den Sohlen wenig Asphalt. Den Ort den ich mir auf der Karte zum übernachten ausgesucht hatte erweist sich als ungeeignet. So wird die Strecke heute unerwartet lange. Erst in der Dämmerung finde ich den geeigneten Platz am Waldrand. Das Zelt kann ich mittlerweile im Dunkeln aufstellen, jeder Handgriff sitzt.
Als ich mich auf meine Isomatte, «Therm A Rest Neo Air» lege, höre ich wieder drei mal nach einander eine Knall. Diesmal sind drei Zwischenkammer der neuen Matte geborsten. Am Fussende ist ein grosser Ballon und ich liege, als ob ich die Füsse hochgelagert hätte. Die Matte habe ich gerade mal seit Anfang dieser Tour im Einsatz. Das kann doch nicht sein. Glücklicherweise war der Untergrund weich. Ansonsten hätte ich kein Auge zugetan.
Augsburg liegt nicht weit entfernt.Da werde ich wohl hingehen müssen, um mir eine neue Matte zu kaufen. Meine Position nach 12 Tagen Wanderung ist Aystetten bei Augsburg.