Es regnet nicht als ich aufwache, auch wenn die Wetterprognose auf 6 Uhr Regen angezeigt hat. Es sind heute nochmals 17 Kilometer bis nach Messina. Der Weg führt zuerst fünf Kilometer hoch über der Stadt am steilen bewaldeten Hang entlang. Die alte Militärstrasse ist für Fahrzeuge gebaut doch nur mit besseren 4×4 zu meistern.
Anschliessend führt der sertiano italia /E1 auf befestigter Strasse Richtung Stadt. Auf halber Strecke wird er wieder zum idyllischen Wanderpfad durch das „Valle Badiazza“ mit der leider verfallen Kirche. Über deren Alter ist man sich nicht ganz einig, man schätzt die Gründung in die byzantinische Zeit.
Von dem Kloster bis in das Stadtzentrum sind es noch etwa fünf Kilometer. Als bald kommen auch schon die ersten Häuser und grössere Strassen zeichnen das Lanschaftsbild. Es ist Ostersonntag vor dem Mittag. Ich komme an einigen Kirchen vorbei, in denen der Ostergottesdienst gefeiert wird. Die Türen stehen offen, darin stehen meist einige Männer. Es scheinen die Sitzgelegenheiten ausgeschöpft zu sein.
Im Stadtzentrum darf ich um zwölf Uhr dem Glocken- und Orgelspiel der Kathedrale von Messina lauschen. Der ganze Kirchturm ist mit beweglichen Figuren versehen die unter anderem die kirchliche Feiertage symbolisieren. Der Kirchturm hat auch die grösste Glocke Siziliens und eine der grössten Orgeln Italiens.
In paar Regentropfen fallen. Es sind die ersten auf Sizilien die ich zu spüren bekomme.