Die erste und viele weitere Übernachtungen in Dänemark verbringe ich in einem Shelter. Diese Schlafhäuschen gibt es im ganzen Königreich zu Hunderten. Meist sind sie mit Feuerstelle, Trinkwasser und Toiletten ausgestattet. Der Platz in einem Schlafhäuschen ist meist für drei Personen bemessen. Auf einer Internetseite und einer App können die genauen Standorte gefunden werden. Mit Beschreibung und Bilder weiss der Benutzer auch genau wie die Infrastruktur aussieht. Auf einem grossen Teil der Plätze kann auch ein Zelt gestellt werden. Die Benutzung ist in der Regel kostenfrei. Ein solches Angebot erübrigt das freie und «wilde» Übernachten, denn der Komfort von Trinkwasser ist nach einem schweisstreibenden Wandertag fast nicht zu toppen. Zu erwähnen ist, das manche Plätze mitten im Wald sind, abseits der Ortschaften, teilweise ganz nah an Naturschutzgebieten oder in Nationalparks. Die ermöglicht eine frühe oder späte Tierbeobachtung vor Ort. Solche Plätze wünschen sich bestimmt viele Fernwanderer.
Als ich die erste Nacht nach der Grenze bei einem solchen Shelterplatz ankomme, brennt schon gemütlich ein Feuer in der Grillstelle. Drei junge Männer verköstigen sich bereits. Zwei Radler aus Flensburg und ein Däne, der zu Fuss mit Rucksack aus Aahus unterwegs ist. Ich geselle mich dazu und ein gemütlicher Abend nimmt seinen Lauf.
Den weiteren Weg Richtung Norden unterbreche ich nach ein paar Kilometer mit einer Zeichenpause. Eine Frau mit Hunden auf dem morgendlichen Gassigang spricht mich an. Nach einer kurzen Konversation lädt sie mich zum Kaffee in ihrem nah gelegenen Haus ein. Wir unterhalten uns und Danielle macht mir den Vorschlag dass ich auch im Garten übernachten könnte. Ich nehme an und nutze den Tag zum Arbeiten in wunderbarer Umgebung mit WLAN und Strom. Auch im Garten von Danielle steht ein Shelter. Es schein, dass in vielen Gärten ein solches Übernachtungshäuschen steht.
In den folgenden Wochen werde ich die unterschiedlichsten solcher kleiner Behausungen kennenlernen.