Jeder Mensch braucht manchmal Raum und die Zeit für sich alleine. Ich brauche es sogar sehr oft. Diese Zeit der Ruhe wo man nicht kommunizieren muss und nur einfach sein kann. Das Einzige was ich dann brauche ist die Natur. Ein gelassender Blick auf ein Wasser oder in den Ohren das leise Geräusch eines bewegten Wassers lässt mich schnell zur Ruhe kommen.
Wasser malen oder zeichnen ist als erstes beobachten unbd als zweites eine Herausforderung dies auf dem Papier umzusetzen. Oft macht die Hand nicht das was der Kopf möchte. Das ist jedoch Übung in Wiederholung. Der Spruch eines Dozenten kommt mir dabei in den Sinn «Wir lernen zeichen in dem wir zeichnen, wir lernen malen in dem wir malen.»
Bevor ich den Bleistift oder den Pinsel in die Hand nehme, beobachte ich das Wasser. Ich sehe wie sich die Formen wiederholen. Mit dem Versuch diese Formen in meiner Wahrnehmung zu speichern beginnt die Herausforderung. Ich versuche meinen Blick zu entschleunigen, die Augen auf Zeitlupe zu schalten.
Wasser mit Aquarell zu malen ist ein Farben schichten. Endlos könnten die lichten Farbaufträge übereinader liegen, bis von einem hellen Licht eine dunkler Schatten wird. Wärend ich beobachtend sitze, wartend bis der Farbauftrag angetrocknet oder trocken ist, vergesse ich die Zeit. Das vorbeifliessende Wasser beruhigt, mein Puls ist tief. Zwei Wasserammseln fliegen vorbei. Ein Graureiher ruft. Das Licht hat sich verändert. Auch diesen Prozess wird in dem Bild sichtbar. Es wird kein Bruchteil einer Sekunde sein. Mit dem Bewusstsein, dass dies eine Tatsache ist, lässt meine Pinsel auch immer freier über das Papier gleiten.