Es erwartet mich heute sicher ich viel Asphalt, denn der Weg führt hauptsächlich dem Meer entlang. Ich sehe, dass in den Bergen Regen fällt. Dunkele Wolken hinter und neben mir. Die erste Blitze sehe ich und gefolgt vom Donnergrollen. Meine schritte werden schneller. Ich bleibe vorerst trocken. Die ganze Region macht sich bereit für die bevorstehende Saisoneröffung vom kommenden Wochenende. Hier ist es besonders gut sichtbar. Überall wird gestrichen, gehämmert, Rasen gemäht, Blumen gepflanzt. Touristen habe ich auf meiner Tour nur wenige gesehen. Es sind noch ein einige Kilometer bis San Nicola Arcella. Die kleine Stadt liegt auf einer Anhöhe an einem Hang, unweit der Stadt Scalea.
Des Wetter ist mir gut gesonnen. In den engen Gassen des Städtchens spüre ich die ersten Tropfen. Das Gewitter hat sich wieder verzogen. In der schmucken Unterkunft angekommen beginnen sich die Wolken zu entleeren.
Das kleine Städtchen San Nicola Arcella habe ich bald hinter mir. Nach einer Stunde sehe ich 500 Meter entfernt auf de anderen Talseite wo mein nächtliches Domizil war. Hoch über dem Meer mit dem Balkon auf der Aussenseite des Städtchens.
Heute forderte mich die Route in verschiedener Hinsicht. Das Wetter war schwül warm und der Weg war nicht einfach auszumachen. Schon vor dem Mittag musste ich mir einen Weg suchen, da die Route zugewachsen war. Brombeeren standen so dicht dass ein durchkommen unmöglich war. Fluchen hilft nicht, aber dank dem GPS weiss ich wenigstens die Richtung.
Auch nach dem Mittag forderte mich die Strecke. Der Weg führt steil den Berghang hoch. Ein Schreiben höher Weg bis vor mir kreuz und quer entwurzelte Bäume lagen. Auch hier war ein Durchkommen unmöglich. Durch das Gestrüpp suchte ich mir den Weg. Dank der Wildschweine gab es auch hie und da einen Pfad. Nach einer Stunde habe ich dann etwa fünfzig Höhenmeter geschafft.
Als Belohnung für solche Anstrengungen gönne ich mir dann einen oder zwei Gummibärchen, die ich genüsslich geniesse, nicht etwa wie zuhause, wo ich sie in Unmengen verschlinge. So ist es auch bei der Schokolade. Da lasse ich mir jedes einzelne Stück Einzel auf der Zunge vergehen.
Das Wetter ist heute unberechenbar. Nebelschwaden ziehen den Berghang hoch. Oben angekommen lichtet bietet mir ein schöner Blick auf die bewaldeten Hügel. Vereinzelt vernehme ich Schafe und Ziegen. Noch das eine oder andere Mal ist der Weg kräftig verwachsen. Diese Wege werden hautsächlich von Vierbeinern benutzt.
Die Wolken hängen tief als ich in Aieta ankomme. Zum Zeichnen war Zeit und Muse und vor allem viele Motive. Der schmerzende Fuss ist leider noch nicht besser. Es scheint eine zu starke Belastung auf dem Knöchel zu sein. Die kommende Nacht bringt sicherlich ein wenig Entspannung.