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Ausrüstung

    Nach jeder Tour frage ich mich, welche Gegenstände habe ich gebraucht und welche könnte ich durch andere ersetzen oder eventuell sogar weglassen. Die richtige Ausrüstung bedeutet auch Komfort unterwegs. Dies betrifft die Touren von ähnlicher Wegbeschaffenheit und Jahreszeit. Dass jede Tour andere Anforderungen stellt, ist mir klar. Nach der Tour durch den Süden von Italien, Deutschland und Dänemark ziehe ich ein kleines Resümee.

    Planung
    Die Planung zuhause am Computer zu planen (outdooractiv.com oder koomot.com) hat sich bewährt. Dies werde ich auch in Zukunft tun. Unterwegs kann die Tour jederzeit angepasst werden. Die GPX-Daten lade ich auf mein GPS Gerät. Auch dies hat sich bewährt, da es verlässlicher ist als das Handy. Bei einer Mehrtagestour lohnt sich vorab ein Blick in die Wetter-App. Die Prognose gibt einen Anhaltspunkt zum Wetter.

    Rucksack
    Auch wenn mein Rucksack nicht das ultimative Tragesystem hat, setzte ich auch weiterhin auf das ein Kilogramm leichte Backpack. Gut gepackt ist leichter getragen. Mittlerweile habe ich eine klare Struktur im Rucksack, welches Teil zuerst und welches zuletzt verstaut wird. Dem kleine Packmass der Ausrüstungsgegenstände schenke ich nach wie vor hohe Aufmerksamkeit.

    Kleidung
    Mit einer Wechselkleidung und einem zusätzlichen Paar Socken und Unterhose war ich gut ausgerüstet. Die Wahl hier auch sehr leicht zu wählen hat sich bewährt. Ich vertraue auf schnell trocknende Kleidung, die idealerweise geruchsneutralisierende Eigenschaften mitbringt. Meine Lieblingshose unterwegs Fjällräven Abisko Lite Trekking. Möchte eigentlich keine Werbung für ein Produkt machen, denn dies ist sehr individuell. Diese 450 g leichte Hose begleitet mich seit Jahren auf langen Touren. Schmutzabweisend, mückendicht und schnell trocknend ist es für mich auch nächstes Mal wieder die Wahl. Die elastischen Teile bieten die komfortable Bewegungsfreiheit. Hinzu kommt, dass man diese Hose reparieren lassen kann. Meine Gurtschlaufen (unter dem Rucksack) sind durchgescheuert. Meine Reservehose ist leichter und trage ich selten zum Laufen.

    Die Regenhose tausche ich in Zukunft gegen leichtere Beinlinge. Es ergibt eine Reduktion von 150 g.  In der Kombination mit dem Poncho ist keine komplette Hose notwendig. Hinzu kommt, dass die Hose im Regen kompliziert ist, anzuziehen.

    Schuhe
    Ein paar hundert Gramm an den Füssen gespart bedeutet Komfort. Aber nicht nur, denn die Dämpfung ist auch sehr wichtig. Den Knöchelhohen Schuh würde ich für eine lange Tour wieder wählen. Die abwechslungsreiche Wegbeschaffenheit ist ein Grund der Überlegung. Das Gewicht auf dem Rücken hat zudem einen Einfluss auf die Wahl der Schuhe. Von der Strecke bin ich 2600 km mit knöchelhohen Schuhen (Meindel, Merell) gelaufen und die letzten 200 km mit einem sehr leichten, niederen Laufschuh (Columbia). Trotz flachen Geländes mit Kieswegen hätte ich auf den letzten Kilometer lieber die höheren Schuhe gehabt. Dies ist eine subjektive Empfindung. Anstelle der mitgetragenen ultraleichten Sandalen für abends würde ich nächstes Mal einen ultraleichten Schuh mitnehmen. Das sind zwar 150 g mehr. Dieser Komfort macht sich nach einem langen Tag positiv bemerkbar.

    Ausrüstung
    Ein kleines Tarp mit minimalem Gewicht würde ich nächstes Mal mittragen. Das Tarp-Poncho (Sea to Summit) hat sehr gute Dienste geleistet. Zusätzlich einen Regenschutz zu haben macht vieles einfacher. Zusätzliche leichte «wasserdichte» Packsäcke leisten gute Dienste. Ist das Zelt nass kann zum Beispiel die Aussenhülle separat eingepackt werden.
    Mein Daunen-Quilt ist eine feine Sache. Ist das Wetter jedoch feucht, so zeigt sich dies auch bei der imprägnierten Daune in ihrem Volumen. Die Wärmeleistung nimmt ab. Bei meiner letzten Tour war es noch kein Problem. Eine Überlegung auf Kunstfaser zu wechseln ist es wert. Dies hätte eine Gewichtszunahme von ca. 300 g zur Folge. Das 250 g schwere Inlett möchte ich trotz Gewicht nicht missen, leistet es doch multifunktionale Dienste.

    Elektronik
    Die 240 g schwere Kamera zuhause zu lassen ist nächstes Mal eine klare und bewusste Entscheidung. Zwar habe ich öfters fotografiert, aber dafür hätte auch das Smartphone gereicht, denn dieses ist dabei.
    Beim GPS-Gerät setzte ich nächstes Mal auf des kleinere, das sind 100 g Gewichtseinsparung.

    Skizzenbuch und Co.
    Dies ist das schwierigste Thema für mich. Welches Skizzenbuch das Richtige ist weiss ich immer noch nicht. Wahrscheinlich gibt es das richtige nicht. In Italien hatte ich ein Skizzenbuch A5, 400 g mit leichtem Papier dabei. Dieses hatte viele Seiten. Auf der letzten Tour wog das Skizzenbuch 630 g und das zweite 740 g. Das erstere hatte nur 32 Blatt, das zweitere 54 Blatt. Beide hatten schwereres Aquarellpapier. Dieses eignet sich sehr gut für feine Arbeiten.
    Das nächste Mal werde ich mich für ein Papier dazwischen entscheiden, ein Papier, auf dem man mit Aquarell arbeiten kann, jedoch nicht über 200 g/m2 wiegt. Aquarellpinsel werde ich weniger mitnehmen. Bei den Aquarellfarben werde ich mich auf drei Grundfarben plus Schwarz reduzieren. Auf die zirka zwanzig Buntstifte werde ich nicht verzichten.
    Was der grösste Luxus sein wird, ist ein zusätzlicher Hocker zum zeichnen. Diesen Hocker werde ich in Ultraleichtbauweise selbst bauen. Er wird eine Sitzhöhe von zirka 34 cm haben und nicht mehr als 150 g wiegen. Zu gegebener Zeit werde ich darüber schreiben.

    Unter dem Strich wird es kein Mindergewicht, aber auch kein Mehrgewicht. Ich hatte 11 kg Basisgewicht ohne Essen und Wasser. Wobei über ein Kilogramm Zeichenmaterial und weit über ein Kilogramm Elektronik ist. Dies ist absolut an der oberen Grenze für eine lange Tour.

    2023-09-24 0 Kommentar
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