Gut gestärkt mit einem grossen Frühstück verlasse ich das Refugio Ariel. Es waren schöne Begegnungen. Das Wetter ist wieder bilderbuchmässig vom Besten. In der heutigen Etappe sind nicht so viel Höhenmeter zu überwinden. Der sehr gut markierte Weg führt durch Wälder und Lavafelder. Teilweise liegt noch Restschnee, gepudert mit schwarzem Lavastaub. „Schwarzer Schnee“. Alle drei bis fünf Kilometer steht ein unbewirtetes Refugio. Meist sind sie mit einem Brunnen ausgestattet. „Aqua non portibile“ steht gross darüber, kein Trinkwasser. Mit dem Filter und Tabletten oder Tropfen ist es jedoch sicherlich kein Problem, besonders dann wenn ich es für Kaffee oder Nudeln noch koche. Bis jetzt hatte ich noch nie eine Magenverstimmung, sicherlich nicht wegen Wasser aus dem Brunnen.
Absolute Stille ist auf diesem Weg. Nur die Vögel in Frühlingsstimmung sind zu hören. Ganz besonders laut in den Ästen ist der Kleiber zu hören. Dazu gesellen sich Kohlmeise, Eichelhäher, Ringeltauben und Nebelkrähe. Am tiefblauen Himmel kreisen zwei Mäüsebussarde.
Nach etwa 20 Kilometern werde ich die kommende Nacht auf etwa 1900 Metern mein Nachtlager aufschlagen. Es böte sich auch die Möglichkeit in einem der Refugios zu nächtigen. Ich ziehe das kleine Zelt vor und Wasser habe ich dabei, reicht zwar nur für eine „Katzenwäsche“. Die Dusche gibt es wieder übermorgen in Malvagna.