Der Hüfte geht es am Morgen besser. Ich werde kürzere Etappen machen. Um Höhenmeder zu vermeiden nehme ich auch Asphalt und Strassen in Kauf. Zwar kann ich die kleinen Dörfer so nicht besuchen, da diese meist einen bis zwei Kilometer von meiner Route entfernt liegen. In ein paar Kilometer kommt das jedoch das nächste Dorf zum einkaufen und um einen Kaffee zu geniessen. Es sind noch etwa 30 km bis zum Campingplatz den ich morgen erreichen möchte. Am Abend geht’s ins Zelt.
Es liegen 17 Kilometer hinter mir. Der Platz im Olivenhain zwischen Dorf und Fluss scheint mir geeignet für eine ruhige Nacht. Das Bett unter einem Himmel von Olivenblättern ist wie gemacht zum ruhig schlafen. Vor dem Zelt steht hohes Gras mit Büschen und 200 Meter entfernt der Fluss. Es zirpt und es zwitschert. Von weiterer Entfernung sind die Rufe von Bienenfressern zu hören. Die Nachtigall zwitschert die ganze Nacht unermüdlich. Ich bin bezaubert.
Der wahre Zauber erleben ich beim einschlafen. Durch das Gazenetz des Zelt kann ich Lichtreflexe beobachten. Die Überlegung dass hinter dem nahen Fluss eine Straße verläuft erweist sich schnell als haltlos, denn immer mehr dieser Lichtreflexe sind sichtbar und Autos von einer Strasse kann ich auch nicht hören. Mit der Dunkelheit nimmt auch blinken zu. Es leuchtet rund um das Zelt. Beim genauen beobachten kann ich sehen wie hunderte Glühwürmchen über das Gras und um das Zelt fliegen und sich gegenseitig Lichtsignale aussenden. Ich staune. So ein Glühwürmchenfest konnte ich noch nie beiwohnen. Von der Müdigkeit des Tages schlafe ich ein. Als ich um Mitternacht erwachen ist der Zauber noch nicht vorbei. Es leuchtet und blinkt und ich verzichte gerne auf ein wenig Schlaf.
Am Morgen ist alles ruhig, ich packe meine Sachen und mache mich auf die nächte Etappe.























