Dem putzigen und flinken Mauswiesel sieht man nicht gleich als erstes den Jäger an, vor dem sich die kleinen Nager in Acht nehmen müssen. Wie viele andere Säugetiere lebt auch das Wiesel sehr versteckt und ist daher nicht leicht zu entdecken. Selbst im Winter ist es sehr gut getarnt mit seinem weissen Fell, das es sich beim Einbruch des Winters zulegt.
Es ist nicht nur schwierig zu beobachten, die intakten Lebensräume mit dem passenden Angebot wird auch immer weniger. Aufgeräumte Wiesen in der Landwirtschaft auf den mit Hilfe von Kohlenmonoxid den Wühlmäusen zu Leibe gerückt wird, ist für den schlanken Vierbeiner tote Landschaft.
Es ist Mittag. Die naturnahe Landschaft mit extensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen und Waldrändern mit einer intakten Krautschicht ist ein Biotop für die kleinen Jäger. Es war ein Glücksmoment als bei einer Wanderpause am Waldrand unverhofft der kleine Jäger keine fünf Meter vor mir die Umgebung erkundete. Zuvor hatte ich gerade mein Skizzenbuch mit Bleistift ausgepackt und wollte die Landschaft skizzieren. In diesem einzigartigen Augenblick war die Landschaft nicht mehr in meinem Fokus. Stetig war das kleine Wiesel in Bewegung, liess sich jedoch von mir nicht stören. Ein paar Minuten hatte ich Zeit, es zu beobachten, wie es immer wieder vom Gestrüpp auf den Baumstrunk sprang. Zwischen den Brombeeren gab es bestimmt was Interessantes zu erkunden. Auf dem Baumstrunk stellte es sich auf die Hinterbeine und erkundete vorsichtig die Umgebung, denn auch selbst könnte es Beute für einen Greifvogel oder Fuchs sein. Nochmals ein Blick auf das Feld und es verschwand im Blätterdickicht.
Hätte ich das Skizzenbuch in dem Augenblick nicht bereits bereit gehabt, wäre es nicht zur Zeichnung gekommen. Jetzt hatte ich Zeit die angefertigten schnellen Bleistiftskizzen mit Aquarellfarbe zu kolorieren. Die Beobachtung der Farbe und Form ist elementar, um anschliessend die Skizze zu ergänzen. Für mich war es ein besonderes und magisches Naturerlebnis.
