Wenn man sich was vorgenommen hat so ist es schwierig dieses Vorhaben zu unterbrechen. Auch wenn eine körperliche Einschränkung einem Dazu zwingt. Dies ist auch der Grund warum ich nach Hause gefahren bin. Mittlerweile sind zwei Wochen vergangen seit die Fusschmerzen heftigst geworden sind. Ich musste einsehen, dass Warten in dieser Situation keine Option ist. Bei der Diagnose Knochenhautentzündung am unteren Schienbein ist mit einem Heilungszeitraum von 4 – 10 Wochen zu rechnen.
Morgens ganz früh verlasse ich Lauria. Der Fuss ist nach wie vor geschwollen. Pietro bringt mich liebenswerterweise zur Busstation. Dieselbe ist nicht angeschrieben und als Fremder und Tourist sehr schwierig zu finden. An der Busstation gibt es auch keine Fahrpläne. Wenn man gut recherchiert findet man sie im Internet. Dies musste ich jedoch nicht tun da Pietro für mich das übernommen hatte . Was die Busfahrt nach Salerno dauert eineinhalb Stunden. Von der Autobahn aus konnte ich wunderbar sehen, wie hoch die Berge sind, über die ich wenn ich wiederkomme wandern werde. Ob das noch in diesem Jahr sein wird weiß ich noch nicht.
Der «frecciarossa» in Salerno Richtung Mailand hatte eine halbe Stunde Verspätung. Damit war meine Anschlussverbindung Richtung Schweiz gefährdet. Mit 300 Stundenkilometer ging es Richtung Norden. In meinen Gedanken rekapituliere ich die letzten Tage meiner Wanderung. Es waren zu viele Kilometer pro Tag und gleichzeitig zu viele auf Asphalt. Die Symptome deuten gehört auch dazu, sein Körpergefühl wahrzunehmen. Was um diese Erfahrung reicher werde ich wieder zurück nach Lauria fahren und meinen Weg Richtung Norden fortsetzen. Es sollte sich auch bewahrheiten dass der Zug auch in Mailand eine halbe Stunde später ankam und sich dadurch meine Reise sich um eine Stunde verlängerte. Einigen Wochen war mein Tag gefüllt mit Nebensächlichkeiten, die immer die Hauptrolle gespielt haben. So schnell bin ich wieder zurück in der Welt, in der Alles durchgetaktet ist. Je weiter ich Richtung Norden fahre wird mir dies wieder mehr bewusst.
Spät Abends bin ich zuhause – müde, zufrieden und mit einem Blumenstrauss im Kopf, voller Farbe, Formen und Düfte.