Geplant war am Samstag die Tour auf den Monte Cevati. 1400 Hm muss ich bewältigen. Ich habe Respekt vor der Tour, denn mein Hüftgelenke oder Knie könnten schlapp machen. Bevor ich vor einer Woche gestartet bin, hatte ich Probleme. Jetzt bin ich aber zuversichtlich,auch dass es im Refugio Wasser gibt. Ich möchte nicht das Wasser für den Abend hochschleppen. Der Weg beginnt schon in Sanza steil. Der anfangs gut ausgebaute Fahweg weicht einer tiefen Fahrspur. Sie zeugt davon, dass hier auch mit grösseren Offroadfahrzeugen hochgefahren wird. Ein anspruchsvolles Gelände, auch für mich mit meinem Rucksack. Auf dieser sechsstündigen Tour verweilen ich öfters und geniesse den Wald und die zauberhafte Vegetation.
Auf 1850 Meter erwartet michein grandioser Ausblick. Leider ziehen Wolken auf. Wasser gibt es auch keines. Das Refugio scheint ein wenig verwaist zu sein. Ohne Wasser kann ich hier nicht bleiben. Es bleibt mir keine andere Wahl, wieder abzusteigen, in der Hoffnung, an einer Quelle vorbeikomme. Bis nach Piagine wären es nochmals sechs Stunden. Das kann und will ich nicht schaffen. Auf der OSM Karte gibt es nur diese eine vermeintliche Trinkwasserquelle beim Refugio. Der Weg gut ausgeschildert. Etwas 400 Meter tiefer finde ich eine Quelle mit dem ersehnten klaren Nass. Mit dem Filter ist das Wasser direkt aus dem Bach sicher kein Problem.
Jetzt kann ich mir einen Schlafplatz suchen. Der Erste war mir zu dunkel im Wald beim Zweiten waren Kühe auf der Weide und beim Dritten hat es dann geklappt. Inmitten hunderter Orchideen musste ich aufpassen dass ich die schönen Blumen beim Zelt aufbauen nicht zerdrücke.
In Paggine angekommen entschließen ich mich für ein Zimmer. Wie hier überall im Süden findet das Leben draußen statt. Auch Wetter, bei dem es immer wieder zwischendrin eine kleine Schauer gibt. Außergewöhnlich das am Sonntag Markt ist. Ich komme im Dorf an und auf dem Marktplatz stehen ständig mit Gemüse und allerlei Kleinzeug.

Es ist Sonntag und es ist Markt. Gleichzeitig ist heute Muttertag. Auffällig für mich, dass viele Männer mit kleinen Blumentäschchen unterwegs sind. An einem Stand werden sie verkauft. Die Nachfrage ist gross. Am Markt möchte ich mir eine Orange kaufen. Am Obststand frage ich nach einer einzelne Orange kaufen. Die nette Marktverkäuferin schenkt sie mir mit einem Lächeln. Man sieht mir an, daß ich kein Italiener bin. Von hinten ruft ei Mann: di dove sei? Ich antworte: Svizzera …. italiano, fracese, o tedesco? Tedesca! Er habe 5 Jahre in Deutschland gearbeitet… antwortet er in einem guten Deutsch.
Die gewählet Unterkunft in einem renovierten Altstadthaus ist super. Auch das italienische Frühstück war sehr üppig.
Die folgen Strecke Richtung Sicignano deli Aburni habe ich mir in zwei Teile aufgeteilt. Nirgends auf den Karten konnte ich über die 50 km Wasserstellen finden. Ich nehme sicherheitshalber mal vier Liter mit, gleichzeitig hoffe noch auf Brunnen. Immer wieder bin ich bezaubert von der Vielfalt der botanischen Kostbarkeiten. Ich komme nicht aus dem Staunen heraus. Viele Höhenmeter habe ich auch heute bewältigt. Es ist schon abends um Sechs. In zwei Stunden geht die Sonne unter. Hier im Süden sind die Sommertage ein wenig kürzer. Bei einem Haus mit vielen Tischen und Bänken schlage ich mein Nachtlager auf. Ein Brunnen ist auch daneben. So kann ich eine nötige Reinigung von meinem Körper machen. Nach einem Tag schwitzen und Klamotten die nicht nicht nach Perwoll riechen, ist es kein Luxus und gewaschen schläft sich viel besser.
Am Morgen kämpfe ich mich erst wieder mal durchs Unterholz. Teilweise hervorragend markiert und anschliessend zugewachsen ohne Markierung. Der Entschluss dieRoute anzupassen erwies sich als richtig. Bis zu meiner Unterkunft waren es 25 Kilometer. Die folgenden tage sollten leichter werden. Besser konnte ich es nicht treffen. In Sicignano deli Aburni habe ich eine Unterkunft gebucht. Freundlich werde ich empfangen und die kleinen Ferienwohnung ist über meinen Erwartungen. Die schützige Kleidung kann ich waschen und und fühle mich anschliessend wie neu geboren.





















































Heute soll es ein ruhiger Tag werden. Keine riesigen Höhenmeter und am Abend wieder eine Dusche. Die Landschaft, die Dörfer, es ist zauberhaft. Aber man soll den tag nicht vor dem Abend loben. Etwa sechs Kilometer vor meinem Etappenziel in Contursi Terme war es dann vorbei mit leichtem Weg. Es war ein absoluteTrekking Highlight. Nachdem der Weg sich in nichts aufgelöst hat und ich mich durch das Unterholz und brusthohes Gras gekämpf hatte,war auch noch ein Bach der überquert werden sollte. Ich schaffte es ohne nasse Füße. Mit den Carbon Stöcken schlage ich mich nochmals das Gestrüpp. Nach ein paar Metern musste ich aufgeben weil die Dornen und die umgefallenen Sträucher sind undurchdringbar erwiesen. Ich trete den Rückzug an und suche einen anderen Weg durch den Urwald. Und wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Weglein her … jetzt geht es wieder steil nach oben, der Weg ist sensationell, da sind sie wahrscheinlich mit Geländefahrzeugen durchgefahren. Ich hoffe die eine Zecke auf der Hose ist die einzige die hängengeblieben ist. Die Hose die am Morgen so sauber war, ist jetzt auch wieder so wie gestern… schmutzig.


























Im Ort Contursi Terme verweile und zeichne ich, geniesse eine feine Kaffee und freue mich auf eine Dusche.
Meine Empfehlungen:
Piagine
Ristorante Pizzeria Alle Sorgenti Del Calore in Piaggine, feine Pizza aus dem Holzofen
Antico Frantoio, sehr schöne Unterkunft mit Stil +39 3476844908
Sicignano deli Alburni
Sapori e Sapere di Troisi, ruhige Ferienwohnung, modern, preiswert mit sehr freundlicher Gastgeberin, spricht franz. und ital. ***** +39 3287853592