Trübe ist es draussen vor dem Zelt als ich meine Nase heraus strecke. Aber es regnet nicht. Schon mal gut. Es ist sechs Uhr. Die Vögel haben mich wieder geweckt. In der Nacht war es ruhig aber sehr kalt, bestimmt im unteren einstelligen Gradbereich. Das Zelt ist nass. So macht es keinen Spass einzupacken. Zuerst aber noch einen Kaffee.
In der Zwischenzeit scheint sich am Himmel was zu tun. Vereinzelte blaue Flecken werden sichtbar. In einiger Entfernung höre ich Waldarbeiter, als ich meinen leichten Rucksack schultere. Leicht, weil ich fast alle meine „Futterreserven“ aufgegessen habe. Werde bei meinem Stop in Cosenza wieder einkaufen.
Der heutige Weg führt mich 1000 Meter tiefer ins Tal. Einige Kilometer führt die asphaltierte Strasse den bewaldeten Hügel entlang, stetig einige Meter tiefer. Hunde bellen. Häuser sind wieder näher. In Serpentinen führt jetzt der Weg Richtung Cosenza. Es folgen noch zwei kleine Orte. Überall hängt die Wäsche auf der“Strasse“. Für mich ein mittlerweile gewohntes Bild. Es ist irgendwie witzig zu sehen welche Farbe die Unterhose der Bewohner hat. Es gibt auch da nich nur schwarz und weiss.
Ich nähere mich der Stadt. Auf der vielbefahrenen Strasse muss ich mich auf die Autos achten. Immer wieder zeigen mir Autolenkern einen erhobenen Daumen. Ich muss schmunzeln. Die denken sicherlich dass ich ein wenig warm im Kopf habe, mit grossem Rucksack auf der dieser Strasse zu gehen.
Ungewohnt, es ist schon eine ganze Weile her dass ich in einen grössere Stadt gelaufen bin. Die einen Häuser modern, die anderen sehr alt. Viele stehen leer. In der Vorstadt gehe ich durch enge Gassen. In der Innenstadt sind Menschen in den Cafe‘s und geniessen das „Dolce Vita“. Meist sehe sehr gut gekleidete Menschen auf den Strassen oder in modernen Fahrzeugen. E-Autos sieht man jedoch sehr wenig, wenn aber dann sicherlich das Neueste und Kleinste.
in seinem „alten, ehrwürdigen Hotel“ habe ich mir im Zentrum von Cosenza ein Zimmer gebucht. Urbansketching und und ein wenig arbeiten ist angesagt.