Die Landschaft der letzten Etappen ist von der Landwirtschaft geprägt. Es sind nicht die Orte meiner Sehnsüchte und doch kleine Wälder, sanfte Hügel und ein grosser Flickenteppich von Feldern zeichnen das Bild. Jetzt im September sind die meisten geerntet. Die allgegenwärtige Kartoffel ruht an einigen Orten noch im Boden. Eine Gruppe Kiebitze sucht auf einem abgemähten Feld nach Futter. Den aparten schwarzweissen Vögeln bin ich im nördlichen Teil der Wanderung immer wieder begegnet. Aus der Ferne höre ich Kraniche.
Am Nachmittag beginnt es zu regnen und folgend ergiessen sich grosse Mengen Wasser vom Himmel. Über mir beginnt es zu blitzen, das Donnern lässt nicht lange auf sich warten. Wohlfühlmomente sehen beim Wandern anders aus.
Wo auf dem Navi ein Weg angezeigt wird, ist leider nur ein Kartoffelfeld und Gehölz. Unschön bei so schlechtem Wetter sich auch noch in Survival zu üben. Abends sind die Schuhe und Socken nass. Ein Glück für mich, einen trockenen Shelter mitten im Wald für die Nacht zu haben. Eingerichtet und warme Nudeln im Bauch, hört sich der Regen beruhigend an und legt langsam die Nacht auf den Tag. Am folgenden Morgen in die feuchten Schuhe zu steigen ist jedoch nicht mit Fanfahrentönen begleitet. Das morgendliche Einsteigen in klammen Klamotten haben anderen auch schon beschrieben und ich erlebe es diese Morgen nicht das erste mal.
Die Sonne zeigt sich verhalten am letzten Tag vor Skagen. Dies ändert sich im Laufe des Vormittags. Der Weg führt mich durch Kiefernwälder, verblühte Heiden, kleine Seen und herbstlich gefärbte Dünen an der Ostsee. Die Gedanken kann ich zur Zeit nicht ordnen. Freude anzukommen oder Freude nach Hause zu fahren. Es hallen in mir die unzähligen guten Erlebnisse und Begegnungen nach. Dies trägt mich am meisten im jetzigen Augenblick. Ich würde es als Glück bezeichnen.
Skagen liegt noch zehn Kilometer entfernt. Der nördlichste Punkt auf Jütland, fünfzehn.