Manchmal ist es zielführend, ein Ziel aus den Augen zu verlieren. Ich möchte einfach verweilen.
Absolute Ruhe. Angekommen nach einem erlebnisreichn Wandertag am ausgewählten Übernachtungaplatz, nahe dem grünen Band. Umgeben von Kiefern und Eichenwäldern eingefasst von grossen Feldern. Das Korn ist schon geerntet. Gegen Norden liegt ein dunkelgrünes Kartoffelfeld. Am Weg ein kleiner Rastplatz mit zwei Bänken und einem Tisch. Ein Schild weist auf die Spender hin «Kulturverein Hanum 2021».
Nicht mal die Windräder sind zu hören, nur die Spitzen Flügel zeigen sich über den Bäumen am Horizont. Im abendlichen Licht fliegen zwei Kraniche an mir vorbei und jetzt wo die Sonne hinter der Erdenkante verschwunden ist, jetzt wo der Tag rote Ränder kriegt, zeigen sich Reh und Fuchs aus dem nahen Wald. Sie bemerken mich nicht. Leise und bewegungslos sitze ich vor dem kleinen, olivgrün Zelt. Mein Bett ist bereit, und ich auch, um mit der Natur schlafen zu gehen. Zufrieden und müde nach den letzten 25 Kilometern. Ein letztesMal höre ich von den nahen Wiesen das Rufen der Kraniche. Halb steht der Mond am dunkler werdenden Himmel. Es ist mein 76. Abend unterwegs.
1 Kommentar
in grenzen
loser weite
verliert sich der
horizont aus
den augen
hält nur
an der eigenen
haut
in der stille
der rufe und
flügelschläge