Mein letzter Tag dieser Wanderung auf dem Kerry Way. Ich erwache in der Dämmerung. Der Wind bläst immer noch sehr stark. Gefühlte 30 bis 40 Stundenkilometer. An meinem Schlafplatz war das Zelt der vollen Windkraft ausgesetzt. Der Blick aus dem Zelteingang reicht bis nach Killarney in der Weite. Noch ein Kaffee. Leichten Fusses nehme ich die letzte Etappe in Angriff, mache ich mich auf den Weg zum Endziel bei den Torc Wasserfällen wo ich meinen Sohn treffen werde.
Der gelbe Stechgingster säumt wieder mein Weg. Im Tal kann ich einige Rehe beobachten. Auf den brachen Wiesenflächen singt wieder der Wiesenpieper. Nochmals geht der Weg über die Hügel. Das letzte Stück des Wegs führt durch einen moosbewachsenen Laubwald. Neben mir der Fluss der sich bald tosend über die dunklen Felsen stürzt. Steil führt der Weg an den Fuss der Wasserfälle. Ich begegne wieder Menschen. Die Ruhe der letzten Tage ist vorbei. Die Torc Wasserfälle sind ein Touristen-Magnet. Ich bin am Ziel. Yves erwartet mich schon.
Eine einmalige Wanderung mit starken und tiefen Eindrücken geht zu Ende. 200 Kilometer liegen hinter mir, acht Tage ohne einen einzigen Tropfen Regen, und dies Ende März in Irland. Ich bin dankbar für die Zeit.
Einmal mehr habe ich erfahren, dass in der Langsamkeit des gehen’s die Kraft liegt.