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Deutschland

    Der Federsee liegt in Oberschwaben bei Bad Buchau westlich von Biberach. Der See hat heute eine Fläche von eineinhalb  km² und liegt inmitten des mit 33 km² größten zusammenhängenden Moorgebietes Südwestdeutschlands. Dies war nicht immer so. Im 19. Jahrhundert wollte man den See trocken legen, um Kulturland zu schaffen und hat den Seespiegel um über zwei Meter abgesenkt. Diese Massnahme ist glücklicherweise gescheitert.

    Die heutige Landschaft ist ein Modell für die ökologische Wiederherstellung einer bereits weitgehend zerstörten Naturlandschaft samt ihren botanischen und zoologischen Habitaten. Heute ist der Federsee und das Moor mit dem einzigartigen Mosaik aus Schilf, Ried, Wäldern und der offenen Wasserfläche ein Paradies für Vögel. Bislang wurden mehr als 280 Arten nachgewiesen. Das Gebiet beherbergt Brutvorkommen seltener Arten und bietet jetzt im Herbst und Winter einen wichtigen Rast- und Überwinterungsplatz für Zugvögel.

    Kalt weht die Biese. Mein Weg führt mich am ersten Tag von dem Federseezentrum in Bad Buchau 16 km um den See. Es ist Samstag der Parkplatz ist teils gefüllt. Auf dem Stellplatz stehen Wohnmobile. Jetzt ist es Anfang November. Wie sieht es hier wohl im Frühling und Sommer aus? Der Weg führt auf Stegen durch das Ried und anschliessend durch den Moorwald. Unterwegs konnte ich Gimpel und einen Trupp Bergfinken beobachten. Weiss leuchteten die Weissstörche bei der Futtersuch auf den Feldern. Der weitere Weg verläuft den grössten Teil ausserhalb oder am Rande des Schutzgebietes.

    Rundweg, am südwestlichen Seerand sieht man den Steg eingezeichnet.

    Am zweiten Tag steht der eineinhalb Kilometer lange Holzsteg zur Wasserfläche auf der to do Liste. Der Steg ist gut besucht. Die Aussichtsplattformen sind ein guter Ort, um die rastenden Vögel zu beobachten. Das gab es auch einiges Interessantes zu sehen.

    Neben Stockenten waren Reiherenten, Tafelenten, Schnatterenten, Krickenten, Löffelenten, Pfeifenten und Gänsesäger in grösserer und teilweise kleinerer Zahl auf dem See. Im Schilf konnte ich das Quieken der Wasserralle hören und ein Eisvogel zeigte sich auch noch von seiner farbigsten Seite.

    Seidenreiher, Graureiher, Höckerschwäne und Graugänse rundeten die Liste auf dem Steg ab. Mein Fernglas leistete mir gute Beobachtungshilfe, doch für die grossen Distanzen ist ein Spektiv zur Bestimmung der Vögel von Vorteil. Ein Vogelbeobachter mit einem solchen, berichtete mir, dass kurz vorher sich Bartmeisen und eine Rohrdommel am Schilfrand gezeigt hätten und dass er eine Kronweihe beobachten konnte. Für Kornweihen ist das Federseemoor das wichtigste Überwinterungsgebiet im südlichen Mitteleuropa.

    Der Weg durch den naheliegenden «Wackelwald» ist auch ein Erlebnis. Der Moorboden ist weich und die Wurzeln der Bäume und Sträucher sind flach miteinander verflochten. Beim Begehen des Waldes bewegen sich die Äste. Unter den Füssen gibt der Boden leicht nach. Es fühlt sich an, wie auf Wolken zu gehen.

    Wer gerne mehr aus der Vergangenheit des Federseegebietes wissen möchte, dem bietet das Federseemuseeum mit den rekonstruierten Pfahlbauten viele Informationen und Angebote.

     

    Informationen:

    NABU-Naturschutzzentrum Federsee

    Federseemuseum Bad Buchau

    2024-11-06 0 Kommentar
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