Noch ein Cappuccino und ein Hörnchen im Café vor der Kirche. Nach dem Dorf Ragalna ist es vorbei mit Asphalt. Der beschilderte Weg führt zwischen Lavabrocken und dichten Sträuchern. Das Grün des Bodens wiraufgelockert mit vielen rosa und blauen Blüten. Hier hätte es überall inmitten einem Blütenmeer schöne, ebene Übernachtungsplätze gehabt. Das Etappenziel ist jedoch das Refugio Ariel auf gut 1700 Meter über Meer. Es werden auf die nächsten Kilometer noch einige Höhenmeter überwunden werden.
Vor mir der imposante Etna und der Blick zurück nach Süden lässt die Landschaft mit der weiten Ebene ebenso imposant erscheinen. Der Wind bläst heftig aus West. Auf dem Gipfel sollen Böen von 100 h/km sein. Je höher ich steige wiegen die Bäume stärker im Wind. An Stelle der Sträucher wachsen hier Eichen. Beim Refugio sind es dann hauptsächlich Nadelbäume. Auf dem dunklen Lavaboden wachen sehr kleine Vergissmeinnicht. Die leuchtend hellblauen Blüten haben etwa einen Durchmesser von 2mm. Zart in der Heftigkeit dieser Landschaft.
Der ganze Weg ist gut mit Wegweisern und rot-weissen Markierungen ausgeschildert. Begangen wird der Weg zur Zeit nicht viel, denn ich begegne keinem einzigen Wanderer. Weit vom Berg höre ich die lauten Motorräder. Es ist Sonntag und die Strassen am Etna scheinen eine beliebte „Rennstrecke“ zu sein. Das fühlt sich an wie in den Schweizer Bergen am Sonntag an einem beliebten Pass.
Angekommen im Refugio erscheint es mir hier eine andere Welt. Das Haus ist umgeben von Nadelbäumen. Vor dem Haus wird gerade ein Hotpot eingeführt. Von der verglasten Terrasse bietet sich eine gewaltige Ausicht.