Gelb und blau ist die Markierung des Via di Francesco. Zwangsläufig erinnern mich diese Farben an die Ukraine. Zwangsläufig erinnert mich diese Farben an Krieg, Unterdrückung, Leid, Tod und Verwüstung. Ich möchte hinzufügen, dass ich nicht religiös bin. Aber es bewegt mich sehr stark, Schritt für Schritt.
Wenn ich die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine in den Kontext zu diesem Weg von Rom nach Assisi setze, wenn ich das Gegenüber sehe von zwei Farben mit dem Krieg und den Überlieferungen von Francesco. Diesen Weg könnte man als Friedensweg bezeichnen. Franz von Assisi glaubte an das Gute im Menschen. Er wollte keinen Besitz. Meine Gedanke gehen da noch weiter. Noch drei Tage werden mich diese Farben auf dem Weg begleiten.
Es macht mich traurig, dass es wenige Menschen gibt, die über viele andere bestimmen bzw. sie unterdrücken. Es wäre längst an der Zeit zu reden. Einseitiger Friede ist aber kein dauerhafter Friede. Da wandern meine Gedanken wieder ein paar hundert Jahre zurück zu den Überlieferungen von Francesco. Verzicht kann Friede stiften. Aber wer möchte auf etwas verzichten, mit dem er schon geboren wurde, das ihm von seinen Eltern weitergegeben wurde, was seine Heimat ist, was sein zu Hause ist. Ich kann gut reden ich lebe in Sicherheit. Mir geht es gut ich bin glücklich auf dem Weg. Die bereichenden und positiven Begegnungen, freundlichen Gesichter und helfenden Hände lösen in mir Zufriedenheit aus. Das alles hat nichts mit Religion zu tun, das alles hat nichts mit Glaube zu tun, das alles hat nur mit Mensch sein zu tun.
Ein einmaliger Weg, der auf den Spuren des Heiligen Franziskus nach Assisi führt, von Norden aus Firenze, La Verna und Rimini oder von Süden aus Rom kommend. Der Weg verbindet die bedeutenden Stätten aus dem Leben und Wirken von Francesco. Es ist eine Pilgerroute, eine franziskanische Erfahrung durch die Gebiete, die er selbst auf seiner Wanderschaft geprägt hat. Die Plausibilität, die ganze Faszination dieses Wegs sind eng mit der Geschichte von Francesco verknüpft: die Landschaften, über die der Blick des Wanderers schweift, sind dieselben, die einst das Herz des Menschenfreundes erfreuten. Ich darf auf meiner bis jetzt noch kurzen Wegstrecke auf der Via di Francesco unglaublich viele schöne Begegnungen, Freundlichkeiten und Glücksmomente erleben. In Assisi werde ich den Weg wieder verlassen und Richtung Siena einschlagen.
Franziskusweg (Italien) der auf den Spuren des Heiligen Franziskus