Der Wettergott meint es nicht so gut mit mir als ich in Sankt Peter-Ording verlasse. Jederzeit muss ich mit einem Schauer rechnen. Auf dem Deich ist das Gehen abwechselnd auf Gras und Asphalt. Lange Geraden zeichnen den Weg. Am Abend ist Regen angesagt. Ich bin froh mit dem Wohnmobilstellplatz am Weg einen Platz zu haben, bei dem ich mein zelt unter einem grossen Vordach aufbauen kann. Die Schauern sind meist von kurzer Dauer, dafür heftig.
Der Morgen lacht mir ins Gesicht. Ornithologisch gibt am dieser Küste sehr viel zu beobachten. Jetzt hat bereits die Zugzeit Richtung Süden begonnen. Hier an der Nordseeküsste verlaufen wichtige Vogelzugrouten. Zwei Frauen, ausgerüstet mit Rucksack und Ferngläsern treffe ich unterwegs. Wir kommen in ein Gespräch und sie erzählen mir begeistert, was sie Kleines und Grosses heute schon beobachten durften.
Husum ist nicht mehr weit. Hier treffe ich Yves und Angela, die auf dem Weg nach Schweden unterwegs sind. Ein gemeinsames kleines Frühstück. Wir haben uns viel zu erzählen, sie wollen aber heute noch 700 Kilometer bis nach Schweden fahren. Es ist schön, nach drei Monaten meinen Sohn wieder zu sehen, auch wenn es nur eine kurze Zeit ist.
Die kleine Stadt Husum verlasse ich Richtung Drelsdorf. In diesem Ort wohnen John und Silke in einem schmucken norddeutschen, reetgedeckten Häuschen mit Garten. Sie haben mich eingeladen in ihrem Wohnwagen im Garten zu nächtigen. Wir haben uns vor zwei Wochen in Preetz kennengelernt. Ich erlebte einen wunderschönen Abend mit den meiden und habe hervorragend und ruhig geschlafen.
Noch eine Tagesetappen und ich überschreite am folgenden Tag die Grenze zu Dänemark. Eine zweite Etappe der Wanderung hat in Ende. Deutschland längs ist nach über 2000 Kilometern Geschichte. Eine Geschichte mit Erlebnissen, die ich nicht missen möchte.