Wieder war heute Morgen trotz der Nähe zum Meer das Zelt trocken. Der Himmel ist bewölkt wie in den letzten Tage. Regen ist nach wie vor keiner vorausgesagt. Im laufe des Vormittags klart es wieder auf und die Sonnencreme die ich vergessen habe käme zum Einsatz. Meine Haut an Kopf und Händen hat mittlerweile eine «gesunde Farbe»
Der Weg Richtung Sneem verläuft zuerst den Berg hinunter und anschliessend durch Wald und Wiesen. In Sneem geniesse ich die Köstlichkeiten aus einer Bäckerei sowie einen guten leichten Kaffee. Ich nehme mir Zeit zum zeichnen, denn ich habe vor, nicht mehr so weit zu laufen. Die bunten Häser laden dazu besonders ein. Sneem ist durch den Fluss «Sneem River» in zwei Teile getrennt, mit jeweils einem Platz als Mittelpunkt. An der Brücke ist ein engste Stelle des Ring of Kerry, der berühmten Küstenstrasse.
Die ersten Rhododendren blühen am Wegrand als ich den Ort verlasse. Immer wieder treffe ich freundliche Menschen. Da denke dann immer an den Bürgerkrieg, bei dem die letzten Ereignisse noch nicht so lange zurück liegen. Wie kann das sein dass sich friedliebende Mensche sich wengen der gleichen Religion umbringen?
Die Zeit mit dem Laufen ermöglicht mir meinen Geist weiter zu öffnen.
Der Weg ist abwechslungsreich, über Hügel und wieder zum Meer. Bei «Black Water» verläuft der Weg direkt am Meer. Das Ufer ist felsig. Hier wäre es schön zu übernachten. Aber ich finde keinen ebenen Platz für mein Zelt. Ich laufe weiter. Die Sonne geht schon unter. Vor mir fliegt aufgeschreckt eine Waldschnepfe auf. Nach einem Waldstück stehe ich bereits vor den ersten Häusern. Kenmare liegt nicht mehr weit. So weit wollte ich heute nicht gehen. Kenmare ist der grösste Ort dieser Tour. Heute falle ich nach einer Dusche im B&B müde ins Bett. Zuerst gab es aber noch ein grosses Bier.
Heute waren es knapp 40 Kilometer mit 500 Höhenmetern