Der Aufstieg nach Tiriolo war sehr angenehm auf der Strasse. Alle Autos kamen entgegen. Somit muss ich gut auf einer Seite gehen ohne die Autos zu behindern. In Tirolio angekommen waren alle Geschäfte noch zu, es war kurz vor Acht. Einzig die Bars hatten offen, Zeit für einen Cappuccino und ein Croissant. Anschliessend mache die nötigen Einkäufe für die nächsten Tage unter anderem auch Bein Früchteladen und beim Bäcker.
Es gibt es wenig dass ich morgen in der Frühe in der Kirche zu finden bin. Aber ich möchte noch meine Akkus voll laden. Durch das kalabresische Bergdorf, durch die engen Gassen zur Kirche zu laufen ist ein Genuss. Schon am frühen Morgen unterhalten sich die Bewohner von Fenster zu Fenster. Die Wäsche hängt vor den Fenstern. Dies gehört zu Süditalien wie die Hunde auf der Strasse.
Vor der Kirche wird gehämmert und gemauert. Ich zeichne die für italienische Verhältnisse fast schlichte Kirche von Innen.
Der Weg aus dem kleinen Städtchen führt mich steil gegenüber zu einem Sendemasten. Fertig mit Asphalt nach dem Mast auf 800 Metern. Jetzt geht die Bergstrecke los. Ich fühle mich zuhause. Auf der Krete geht es von einem Felsen zum Nächsten. Ich brauche meine Hände. Der Weg ist gut markiert. Somit bin ich mir wenigstens mit der Richtung sicher ohne GPS.Anschliessend geht es steil herunter und gleich wieder hoch. Das Rauf und Runter soll den ganzen Tag so sein.
Tief unter mir im Tal, mitten im Grün, die Basilika Santa Maria. Von Oben scheint es dass es nur diese Kirche im Tal gibt. Unten angekommen erscheint es mir unwirklich, diese grosse Basilika in diesem Tal, fernab der Stadt. Steil führt der Weg wieder bergan. Gelber Gingster und Blaue Lupinen säumen den Weg. Unweit der Kirche zwischen dem hohen Ginsterbüschen stehe ich einen Wildschweinfamilie gegenüber. Die Kleinen flüchten als sie mich bemerkt haben, nicht die Mutter. Ich denke kaum dass sie mit mir ein Schwätzchen halten wollte. Ich ziehe mich vorsichtig zurück. Das Schwein macht es mit lautem Grunzen.
Jetzt weiss ich auch warum es Wanderlieder gibt. Wildschweine mögen keine Wanderlieder.
Müde komme ich am meinem Zielort an und baue das Zelt auf einem unbenutzten Sportplatz auf. Kaum habe ich das Zelt aufgestellt, höre ich wie aus den Büschen eine Rotte Wildschweine auf mich zubewegt. Ich mache mich mit Klatschen und Rufen bemerkbar. Einen Augenblick später steht das Leittier 5 Meter schnaubend vor mir. Gar nicht lustig, denn gegen dieses 70 Kilo Tier habe ich keine Chance. Ich wie die Sau war erschrocken. Ich rufe nochmals und das ganze Rudel verzieht sich im Wald. Mittlerweile ist es dunkel. Ich ziehe mich in mein kleines Zelt zurück. Der Waldkauz ruft unmittelbar in der Nähe. Ich schlafe ruhig ein.